PVC (Polyvinylchlorid)
Polyvinylchlorid (PVC) ist nach Polyethylen und Polypropylen der dritthäufigst verwendete Kunststoff weltweit. Er wird durch Polymerisation des Monomers Vinylchlorid hergestellt und zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit, Langlebigkeit und Beständigkeit aus. Mit einem Chloranteil von rund 57 % ist PVC ein halogenhaltiger Kunststoff, der sich durch besondere Flammwidrigkeit sowie gute chemische Stabilität auszeichnet.
PVC ist von Natur aus ein harter, spröder Thermoplast. Durch Zugabe von Additiven wie Weichmachern, Stabilisatoren oder Füllstoffen lassen sich seine Eigenschaften gezielt einstellen. Daher unterscheidet man zwei Hauptvarianten:
Hart-PVC (PVC-U): besitzt hohe Steifigkeit, Schlagfestigkeit und Beständigkeit. Es wird u. a. für Fensterprofile, Rohre, Schalplatten, Dachbahnen und andere Bauprodukte eingesetzt.
Weich-PVC (PVC-P): enthält Weichmacher und ist dadurch flexibel, elastisch und biegsam. Typische Anwendungen sind Bodenbeläge, Kabelummantelungen, Schläuche, Dichtungen und Kunstleder.
Wichtige Eigenschaften von PVC:
Hohe Witterungs- und UV-Beständigkeit, ohne schnell spröde zu werden.
Sehr gute Beständigkeit gegenüber Meerwasser, vielen Chemikalien, Ölen und Alkoholen.
Flammwidrigkeit durch den hohen Chloranteil (selbstverlöschend).
Lange Lebensdauer, besonders bei Bauanwendungen (Fensterprofile halten 30–50 Jahre).
Gute Verarbeitbarkeit durch Extrusion, Spritzguss, Kalandrieren und Beschichtungsverfahren.
Vielfältige Modifizierbarkeit durch Additive.
Anwendungsbereiche:
PVC ist ein Allround-Kunststoff mit Einsatz in Bauwesen, Elektroindustrie, Medizintechnik und Verpackungen. Beispiele sind:
Hart-PVC: Fensterprofile, Abwasser- und Trinkwasserrohre, Fassadenelemente, Kabelkanäle.
Weich-PVC: Schläuche, Bodenbeläge, Kabelisolierungen, Dachfolien, Kunstleder, Spielzeuge.
Medizinprodukte: Blutbeutel, Schläuche, Verpackungen für Arzneimittel.
Im Recyclingkreislauf ist PVC durch die „3“ im Recyclingdreieck gekennzeichnet. Aufgrund seiner Additivvielfalt ist das Recycling technisch anspruchsvoller als bei Polyolefinen, jedoch gewinnt die Wiederverwertung von Bauprodukten zunehmend an Bedeutung.